Pressestimmen
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Der (beswingte) Abend des Fredo Jung
Februar 2006Fredo Jung, 1987 bis 1992 Chefdirigent und Musikalischer Oberleiter am Landestheater, dirigierte das Philharmonische Orchester. Foto: Jens Paul
Philharmonisches Orchester und Big Band aus Weimar musizierten im Landestheater zusammenALTENBURG. Das 5. Philharmonische Konzert fiel etwas aus dem gewohnten Rahmen und lag trotzdem im Trend. Nämlich im Trend des Crossovers, des Zusammenführens unteschiedlicher Musikelemente, so unter anderem aus der E- und U-Musik, oder unterschiedlicher Musiker und Gruppen, wie es in diesem Konzert mit dem Philharmonischen Orchester und der Bigband Franz'L. aus Weimar geschah. ... Die Crossoverbewegung hat ja auch das Ziel, ein breiteres Publikum für die ein oder andere Musikrichtung zu gewinnen. Der hohe Anteil von jungen Besuchern im Vergleich zu den üblichen Sinfoniekonzerten bewies das Gelingen des Vorhabens. Eine Bigband und das entsprechende Programm sorgten dafür, dass das zahlreiche Publikum einen stimmungsvollen und teilweise beswingten Abend erlebte.Das Programm begann mit George Gershwin und einem Medley der bekanntesten Melodien aus der Oper "Porgy and Bess"... Durch den Einsatz von Big-Band-Musikern waren ungewöhnliche musikalische Effekte möglich, wie zum Beispiel der Einsatz der Saxophone in Verbindung mit dem großen Streicherapparat. Da spitzten so manche im Augenblick an Mozart gewöhnte Hörer die Ohren.Die Bigband, die ursprünglich nur Salonmusik spielte, bald aber auch in Jazz- und Tanzmusik wechselte, gab dann solo ihre Visitenkarte ab mit dem bekannten Swingtitel "Skyliner", einer Jazzkomposition und einem Schlagersong. ...In Leonard Bernsteins Overtüre zu dem Musical "Wonderful Town" stellte die Bigband den Hauptteil der Bläser und das Orchester die Streicher. Das war nun reines Crossover und das reine musikalische Vergnügen für das Publikum - und wie es schien, auch für das Orchester. Fredo Jung hatte es wohl verstanden, die Musiker für diese Art Musik und die Präsentation mit einem musikalisch artfremden Partner zu begeistern. ...Das begeisterte das Publikum, und der Beifall im fast vollen Haus wollte kein Ende nehmen. Die Wiederholung eines Satzes war unumgänglich. ...Quelle: Osterländer Volkszeitung/ Manfred Hainich